Lohberg, 09.06.2023. Seit wann gibt es bei uns wieder freilebende Wölfe und was tun, wenn ich
einem Wolf begegne? Wie lange lebt ein Luchs? Und wie wurde bei Harry Potter mit der Schneeeule
Hedwig getrickst? Diese und viele weitere Fragen bekamen die Kinder der Jugendgruppe des
Tierheims Regen nun beantwortet.

Zusammen mit ihren Betreuerinnen Melanie Weinbacher, Melanie und Josie Kauschinger sowie Hund
Cleo machten sich fünf Kinder der Jugendgruppe in den Pfingstferien am Freitag, den 09.06.2023,
auf den Weg in den Bayerwald Tierpark nach Lohberg. Dort wurden sie bereits von Tierärztin Claudia
Schuh und Hündin Tessa erwartet.

Während der Führung erkundeten sie gemeinsam den Tierpark. Vorbei an Ziegen, Schweinen,
Tauben und Esel ging es zu den Elchen. Dort erfuhren die Kinder, dass es in Bayern zwar keine offiziell bekannt freilebende gibt, doch durch ihren Lebensraum in Südböhmen, ist es auch nicht ganz
unwahrscheinlich, einem zu begegnen, der dem Bayerischen Wald einen Besuch abstattet.
Weiter ging es vorbei an den Waschbären, die als Allesfresser vor allem in den deutschen Großstädten zu finden sind. Dann wurde dem Uhu ein Besuch abgestattet. Hier erfuhr die Gruppe, dass der Vogel die größte einheimische Eule ist, in der Dämmerung 10x besser sieht als der Mensch und einen viel besseren Gehörsinn hat. Er kann eine Maus unter 40 cm Schnee hören. Apropos Schnee. Auch Schneeeulen sind im Tierpark Zuhause. Doch wer ist wer? Bei Schneeeulen ist das Gefieder der Männchen schneeweiß, die Weibchen hingegen sind schwarz-weiß gefleckt. So wurde gleich spekuliert, was dann mit Hedwig aus den Harry Potter Filmen ist? Die schneeweiße Eule des Zauberers war eigentlich ein Männchen, für die bessere Wirkung wurde also im Film getrickst. Nach der Beobachtung des entspannt liegenden Luchses ging es weiter zum Wolf. Hier wurde es besonders spannend, da sich plötzlich alle Tiere auf machten, weil sie auf etwas aufmerksam wurden. Der Wolf ist derzeit das größte freilebende Raubtier bei uns. Sie leben und jagen im Rudel, gehören zu den geschütztesten Säugetieren Europas und haben vor allem in letzter Zeit für viele Schlagzeilen gesorgt. Doch eigentlich gibt es bereits seit 1989 wieder die ersten Sichtungen in Bayern bzw. Deutschland.

Doch ist das Tier gefährlich für den Mensch? Und was tue ich, wenn ich einem begegne? Frau Schuh
erklärte, dass die Tiere mehr Angst vor dem Menschen haben wie andersrum. Sie weichen eher zurück und verteidigen ihr Revier nicht. Und sogar die, die im Tierpark im Gehege aufgewachsen sind, werden nie zahm. Wenn man auf eines der Tiere trifft, sollte man deshalb einfach ruhig bleiben, die Hunde immer angeleint lassen, nicht laufen, das Tier nicht mit den Augen fixieren, nicht hingehen, ihm mit Respekt begegnen und evtl. die seltene Möglichkeit nutzen, das Tier zu beobachten. Sollte sich der Wolf doch nähern, hilft am besten, sehr laut sein.

Ähnlich wie der Fuchs für die Hühner oder der Fischotter für die Fische, ist der Wolf ein Raubtier, das sich von Fleisch ernährt und deshalb für z. B. Schafe eine Gefahr darstellt und die Schäfer deshalb eine schwierige Lage bringt. Allerdings ist das Verhalten der Tiere natürlich. Der Mensch habe nur
verlernt mit ihnen gemeinsam zu leben und durch manche Medienarbeit werden die negativen Fälle
gepuscht. Hier sollte man sich nicht täuschen lassen und sich auch selbst mit der Natur des Tieres
beschäftigen. Auch gab es viele Infos über Herdenschutzhunde.

Nach einer kleinen Stärkung mit einem kühlem Eis, einem kurzen Abstecher auf den Spielplatz und dem weiteren Weg zu Biber, Vögel und Co. beendete die Gruppe den Nachmittag beim Spielen mit den kleinen Ziegen. Alle waren sich einig, es war ein sehr schöner und informativer Ausflug. Die Tiere waren gut zu sehen und machten einen entspannten Eindruck. Lohberg ist immer wieder einen Besuch wert.


Bilder: Melanie Weinbacher

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